Freiwillige Feuerwehr

Löschgruppe Oberlauda

Im Jahre 1780 standen den Oberlaudaern drei Röhrenfeuerspritzen, vier Feuerleitern und 74 Löscheimer zur Brandbekämpfung zur Verfügung. In der vom Würzburger Fürstbischof erlassenen Dorfordnung war seit dem frühen 17. Jahrhundert jeder Bürger zur Hilfeleistung im Falle eines Feuers verpflichtet. Eine Feuerwehrtruppe, wie heute üblich, entstand erst sehr viel später.
In 1910 erfolgten wieder größere Anschaffungen mit Hanfschläuchen, Strahlrohren und einem Hydrantenwagen. Diese Beschaffung erging zeitgleich mit der erstmaligen Verlegung einer öffentlichen Wasserversorgungsleitung im gesamten Ort. Während vorher die verschiedenen Brunnen und der Bachlauf in Brandfällen „herhalten“ mussten, konnte man nun auf eine verbesserte, allerdings auch druckabhängige Löschwasserversorgung zurückgreifen. Der etwa 350 Kubikmeter umfassende Hochbehälter in der Oberen Raingasse war gleichzeitig Brandreserve.
1945 wurde eine Pflichtfeuerwehr bestellt und als deren Feuerwehrführer der Metzgermeister Bonifaz Ebert und sein Stellvertreter Bernhard Balbach eingesetzt. Für einen größeren Einsatz war man nicht gerüstet und auf Uniformen legte man gleich nach dem Krieg – sicherlich auch aus finanziellen Gründen – keinen Wert.
Am 13. Februar 1948 wurde dann die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Gründungsmitglieder waren Haas Linus, Hellinger Bruno, Umminger Alfons, Klingert Felix, Sack Ludwig, Mohr Bernhard, Mühling Erwin und Sack Wilhelm. Die ersten 10 Uniformen wurden noch von den ortsansässigen Schneidern Karl Obert und Johann Karlberger genäht. Im Schnitt war die Wehr 25 bis 32 Mann stark. Optimaler wurde es Mitte der 50er Jahre mit der Schaffung von Wasserentnahmestellen im Zuge der Bachregulierung und Verdolung. Schließlich konnte das jahrzehntelange Problem der Druckabhängigkeit durch den Zusammenschluss mit der Laudaer Wasserversorgung und dem dortigen Oberzonenbehälter am Galgenberg gelöst werden.

Folgende Kommandanten führten die Wehr seit 1948 an: Haas Linus, Renk Heinz, Burk Hans, Hellinger Bruno, Engert Sebastian, Kurt Breitenstein. Schlepperfahrer: Sack Wilhelm und Haas Gerhard. Schriftführer: Mohr Bernhard, Sack Elmar, Ebert Rainer, Mohr Walter. Kassier: Stephan Erich, Hellinger Gerold, Sack Otto, Breitenstein Kurt. Ehrenkommandant war Bruno Hellinger, der 23 Jahre als Kommandant diente.
Im gesellschaftlichen Bereich hat die Feuerwehr in Oberlauda inzwischen viele Aufgaben übernommen, so das traditionelle Johannisfeuer am Schmachtenberg, die Verkehrssicherung bei Prozessionen, beim Martinsumzug der Kinder oder beim Faschingsumzug der Narrengesellschaft.
Heute hat die Freiwilige Feuerwehr Oberlauda 13 aktive Kameraden und 10 in der Altersmannschaft. Durch die rasante Entwicklung der Technik, die vielen chemischen Transporte auf den Straßen, die Zunahme der Verkehrsdichte und damit der Unfälle kamen auf die Feuerwehren immer mehr Aufgaben und Verantwortung zu, so dass im Landkreis Main-Tauber Schwerpunkte gebildet wurden und mit dem Ausbau des nahen Standorts Lauda kleine Wehren, wie die in Oberlauda, an Bedeutung verloren.
Nachts und tagsüber muss ein Minimum an Einsatzbereitschaft gewährleistet sein, auch gerade durch die veränderten Arbeitsbedingungen der Kameradinnen und Kameraden. Wir leben heute im Zeitalter der Mobilität, was schlicht heißt, dass viele unterwegs sind und im Einsatzfall erst mal anrücken müssen bevor sie ausrücken können. Das ist tagsüber ein Problem. Die Jugend verlässt nach dem Schulabschluss in der Regel das Elternhaus und geht fernab studieren oder arbeiten. Dabei entstehen massiv Nachwuchsprobleme.

Durch eine Umstrukturierung gemäß dem Feuerwehrbedarfsplan wurde 2022 die Abteilung Oberlauda als Löschgruppe in die Abteilung Lauda integriert.

Text: Kurt Breitenstein

Vereinsdaten

  • Kommandant: Elmar Sack
  • Stellverteter: Rainer Ebert
  • Schriftführer und Kassenwart: Kurt Breitenstein
  • Kassenprüfer: Otto Umminger und Matthias Klingert
  • Ausschuss: Elmar Sack, Roland Stephan, Thomas Ernst, Matthias Klingert, Rainer Ebert, Gerhard Haas und Kurt Breitenstein