Fasnacht in Oberlauda

Die Narrenhochburg im Taubertal

In Oberlauda schlagen zur fünften Jahreszeit die Herzen höher. Oberlauda gilt als das Mekka der Faschenocht, das der Legende nach im Jahr 742 von einer Gruppe Herumreisender gegründet wurde, als bei der Durchquerung des schönen Tals eine Wagenachse brach und man sich dazu entschied, vor Ort zu bleiben. Die hohe Bedeutung erkennt man auch an den unterschiedlichen Fasnachtsgruppierungen, von der Narrengesellschaft über die Rootzengruppe bis hin zu "Zigeunern" und "Eisbären". 

Narrengesellschaft Oberlauda

Die Narrengesellschaft Oberlauda als der fasnachtstreibende Verein schlechthin im Ort besteht aus dem Elferrat, den Tanzgarden, der Bajazzgruppe und sehr vielen Aktiven. Im Folgenden stellen wir sie vor.

Bühne mit den Elferräten

Elferrat
Wie in jeder großen Fasnachtsgemeinschaft gibt es auch in Oberlauda ein Parlament des Narrenreiches, den Elferrat. Die Mitglieder des Elferrates, die deutlich mehr sind als nur 11 Mann, sind das ganze Jahr, besonders ab dem Spätjahr eines jeden Jahres, aktiv. Man sieht sie nicht nur als Aktive, in ihren blau gelben Ornaten, auf der Bühne oder bei Umzügen, sondern sie sind auch hinter den Kulissen bei der Organisation der Veranstaltungen und Umzügen, sowie beim Umzugswagenbau mit von der Partie. Da im Verein auch schon immer Frauen aktiv waren, beschloss man im Jahr 2018 ab der kommenden Saison in den Elferrat auch Damen aufzunehmen. Eine lang gepflegte Tradition des Elferrates ist der letzte Auftritt vor dem großen Finale einer jeden Fremdensitzung und somit auch der krönende Abschluss des Abends. Diese Auftritte variieren schon immer als Tanz-, Gesangs- und Showeinlage.

Bühnenbild Garde Oberlauda

Garden
Während einer Fasnachskampagne sind die Tanzgarden der Narrengesellschaft immer aktiv und überzeugen mit ihren Schau- und Marschtänzen nicht nur die Oberlaudaer Narren, sondern sie zeigen auch auf anderen Bühnen im gesamten Narrenring Main-Neckar ihr Können. Für die NG Oberlauda sind 3 Garden aktiv: eine Kindergarde (von 5-10 Jahren), eine Jugendgarde (von 11-15 Jahren) und eine Prinzengarde (ab 16 Jahren).  

Schwarzweißbild Bajjaze Oberlauda
Bajazze Oberlauda auf einem Umzug

Bajazzgruppe
Die Bajazzgruppe der Narrengesellschaft Oberlauda wurde im Spätjahr 1975 als Kinder-Gesangsgruppe von dem damaligen Präsidenten Otmar Ebert unter der Leitung von Werner Mohr gegründet. Der 1. große Auftritt war auf der Fremdensitzung im Jahr 1976. Seit dieser Zeit nahm die Gruppe auch am Rosenmontags- und damals noch Kinderumzug am Fasnachtsdienstag teil. Zum 33jährigen Jubiläumsjahr 1988 kamen dann offiziell „erwachsene“ Bajazze dazu, so dass die NG mit einer großen farbenfrohen Fußgruppe nicht nur die eigenen Umzüge bereichert, sondern z. B. auch die Narrenringumzüge und andere. Der gesangliche Eröffnungsauftritt einer jeden Fremdensitzung blieb jedoch den Kindern überlassen. Heute ist die Bajazzgruppe nur noch eine Fußgruppe. Jedoch ist sie weiterhin fester Bestandteil der NG. Mit ihren bunten Kostümen bildet diese immer wieder bei jedem Umzug einen Farbtupfer. Mit Ratschen, Pfeifen und kleinen Gaben an die Zuschauer ist sie stets eine gern gesehene Gruppe.

Zigeunergruppe des FV Oberlauda

Seit Beginn des Rosenmontagsumzuges in Oberlauda ist auch der FV Oberlauda mit seiner Zigeunergruppe aktiv an der Fasnacht beteiligt. Mit Mantel, roten Tüchern, Hüten und einem Korb voller Überraschungen sind sie in Manier des fahrenden Volkes unterwegs. Bei den Umzügen in der Region sind sie gern gesehene Gäste.
Außerdem veranstaltet der FV Oberlauda jedes Jahr an Fasnacht seinen traditionsreichen Grün-Weiß-Ball.

Rootzengruppe Oberlauda

Rootzengruppe Oberlauda auf einem Umzug

Im Jahr 1988 feierte die Narrengesellschaft Oberlauda ihr 33-jähriges Bestehen. Ehemalige Gardetänzerinnen nahm dies zum Anlass und kreierten für sich das Rootzenkostüm. Hieraus enstand im Laufe der Zeit die heutige Rootzengruppe.
Viele fasnachtsbegeisterte Oberlaudaer wie auch Auswärtige laufen an den Umzügen von Oberlauda bis Neuhausen auf den Fildern mit. An der Rootzenkappe mit Ohren, geschminkt, Rootzenhose, geschlossene Rootzenjacke und weiße Handschuhen ist diese Gruppe zu erkennen. Mit Bonbons und Konfetti sorgen sie bei den Zuschauern für Stimmung.
Gemeinsam mit der Musikkapelle Oberlauda organisiert die Rootzengruppe den allseits bekannten Taubertäler Nachtumzug mit anschließender Night Rootz Party.

Düdo-Club Oberlauda - Weißer Bär

Die Eisbären des DüDo Club´s auf einem Umzug

Lange vor der Jahrtausendwende fuhren bereits einige junge, dynamische und durstige Männer regelmäßig nach Düsseldorf, in die Landeshauptstadt von Nordrheinwestfalen. Dann kam es im Jahr 1999 zu folgendem Ereignis: Die Vorbereitungen auf das Millennium waren in vollem Gange, und die jungen Männer mit Ihren besseren Hälften wollten etwas Besonderes veranstalten. Die Entscheidung fiel auf einen, im November stattfindenden, Millenniums-Laternen-Nachtumzug, der um die Eichwaldhütte abgehalten werden sollte. Eine Bastelstunde für die Kinder im Vorfeld des Umzuges war ebenso geplant, wie eine Bretze danach. Als dies in der Zeitung veröffentlicht wurde, wurde als Veranstalter fälschlicher Weise die damals noch existierende KJG genannt. Dies wurde bereinigt und „Düdo-Club“ konnte man erstmals in der Zeitung lesen.

„Weißer Bär“ ist eine Rockkneipe in Düsseldorf, die bei den Ausflügen regelmäßig besucht wurde und da der Bär ein Synonym für groß, stark und durstig ist, war der Name der Vereinigung für jeden sofort klar - daher der Name „Düdo-Club, Weißer Bär“. Kostüme wurden von ortsansässigen Schneiderinnen angefertigt und Köpfe gebastelt, damit man sich bei Fastnachtsveranstaltungen in Oberlauda und Umgbung positiv repräsentieren konnte. Obwohl man nicht einfach Mitglied beim Düdo-Club werden kann (da sich dieser nur intern vergrößert) gibt es inzwischen auch geduldete und Aushilfsbären.

Die KKoE Zigeunerinnen

KKo€ - Zigeunerinnen
KKo€, das steht für Krawatte, Knopf oder Euro. Das ist am schmutzigen Donnerstag das Motto der Zigeunerinnen, denn jeder Mann muss den Damen an diesem Tag Wegzölle abgeben. Am 11.11.2002 kam erstmals die Idee einer Frauengruppe für die Frauenfasnacht auf, die prompt umgesetzt wurde und am Schmutzigen Donnerstag 2003 in Oberlauda präsentiert wurde.

"Rootze Helau! Wir sind Zigeuner!" So heißt es in der Fasnachtshymne Oberlaudas, deshalb war für die Damen gleich klar, wir gehen als Zigeunerinnen! So entwarfen sie ein einheitliches Kostüm in welchem sie jedes Jahr durch das Dorf ziehen. Aber nicht nur am schmutzigen Donnerstag ist der KKo€ gern gesehen, auch an so manchem Rosenmontagsumzug waren sie dabei und vertraten an verschiedenen 11.11. in den Hochburgen Köln, Mainz und Düsseldorf die "Öwerlaudemer Faschenoocht". 

Guggemusik Oberlauda

Säüboochklopfer ÖwerlaudeNicht mehr wegzudenken aus der Oberlaudaer Fasnacht ist die Guggenmusik "Säüboochklopfer Öwerlaude". Gegründet wurde die Gruppe im Spätjahr 2008 aus der damaligen Jugendkapelle der örtlichen Musikkapelle. Nach erstem Auftritten in der Kampagne 2009 wurde das Projekt fortgeführt, immer größer und hält bis heute Bestand. Der Gruppenname ist angelehnt an den, im Ort gebrauchten, Namen des Baches, welcher durch Oberlauda fließt, der "Säübooch". Deshalb zeigt auch das Logo einen Schweinekopf mit Blasinstrumenten. Entgegen dem Brauchtum der klassischen Guggenmusik, die mit schräger, lauter und "jämmerlich" klingender Musik den Winter vertreiben und die Geister verschrecken soll, wollen die Säüboochklopfer mit Ihrer Musik die Menschen anstecken, zum Feiern und Tanzen animieren und dabei gut und korrekt klingen. Alle aktiven Musiker haben eine musikalische Grundausbildung, können Noten lesen und sind mit Begeisterung bei Sache.