Oberlaudaer Narren starten dual in die Kampagne
Am Morgen zunächst online in Social-Media. Am Abend folgte im Pfarrsaal die richtige vereinsinterne Eröffnung mit Ehrungen langjähriger Mitglieder
Auch die Rootzen aus Oberlauda waren am 11.11. um 11.11 Uhr in die neue Saison gestartet, allerdings digital und mit erstaunlicher Breitenwirkung. Am Abend waren nach knapp zehn Stunden zusammen bereits fast 2000 Klicks auf Facebook und Instagram und Aufrufe auf der Homepage gezählt worden. In dem Film wurde dabei gezeigt, wie man bei den Oberlaudaer Narren den etwas eingerosteten Präsident wieder aktiviert und auf Vordermann bringt.
Offensichtlich mit Erfolg, wie es sich dann am Abend im Pfarrsaal zeigte, denn Holger Ebert präsentierte sich seinen Narren in optimaler Betriebstemperatur.
Nach dem Einzug mit Elferrat und Jugendpräsident Jannik Ebert prophezeite er dem 1282 Jahre alten Dorf eine außergewöhnliche Fasnachtskampagne. Zwar ist 1525 die Burg zerstört worden, die Narrenhochburg ist jedoch geblieben. Das erste „dreifach-kräftige Rootze Helau“ und der erste Schunkler bestätigten: Die Rootzen stehen geschlossen hinter ihm.
13 Mitglieder geehrt
Kein 11.11. ohne die Ehrung langjähriger und verdienter Mitglieder, auch wenn einige nicht anwesend sein konnten: auch Narren haben im Normalfall einen Job und müssen arbeiten. Die Vereinsnadel in Bronze für 15-jährige Mitgliedschaft erhielten Lena Ernst, Janina Ullmann, Jasmin und Sonja Wildner und Natalie Schmitt. Die Vereinsnadel in Silber für 25-jährige Mitgliedschaft erhielten Maria-Luise Hefner-Geisler, Anja und Gerd Schwarz, Mareike Fey und Andrea Sack. Die Vereinsnadel in Gold für 40-jährige Mitgliedschaft erhielten Daniela und Günter Ambach und Petra Dorstewitz. Eine besondere Ehrung erfuhr Helmut Schmitt für 30 Jahre Verantwortung im Vorstand, auch als Vorsitzender.
Büttenrede von vor 11 Jahren, der Volapük blickt zurück
Helmut Schmitt ist auch in der Fremdensitzung der „Volapük“ mit eigenem Platz in der Dorfmitte, inzwischen ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Und was er vor elf Jahren in der Bütt so alles erzählt hatte, durften die Narren anschließend noch einmal erfahren. Wer wusste es noch, dass zum Beispiel vor elf Jahren eben dieser Platz eingeweiht worden war, dass gefährliche Glätte in der Bar beim „Nightrootz“ unliebsame Bodenbekanntschaften verursachten, dass die mit Hausschlappen wurf- und treffsichere Präsidentengattin bei den FV-Vereinsspielen glänzte, dass die örtliche Seniorenbetreuung im Gladiolenfeld neben der Turnhalle stattfand, dass es nach dem Martinsritt praktisch jede Menge Pferdeäpfel zu verschenken gab oder dass gerade das Rebgut mit guten Preisen und gutem Essen in überschaubarer Menge neu eröffnet hatte? Helmut Schmitt führt damit die Vereinstradition des "letzten Bürgers" Ernst Ebert fort, der am 11.11. immer mit seiner Bütt von vor 11 Jahren die Narren in Erinnerung schwelgen ließ.
Die Vorsitzende Andrea Sack wünschte sich abschließend weiterhin die großartige Unterstützung wie bisher durch die Mitglieder und allen Narren eine schöne, gesunde und friedliche Kampagne 2024/25.
Text: Reinhard Haas
Bild: Fabian Bayer