Aktiv in der Natur
Willkommen auf dem Bonifatiusweg!
- Ausgangspunkt: Barockkirche, Vorgängerbau soll durch den heiligen Bonifatius geweiht worden sein
- Streckenlänge: 10 km bzw. 6 km (Kurzwanderstrecke)
- Wanderzeit: ca. 3 Stunden bzw. 2 Stunden (Kurzwanderstrecke)
- Informationen: Festes Schuhwerk empfohlen, Rastgelegenheit am "Volapük-Platz", Bildstöcke zum Innehalten entlang des Weges
Gleich zu Beginn des Weges in der Brunnenstraße kann man im Hinterhof das größte Mühlrad (8,5 m Durchmesser) Süddeutschlands bewundern. Der Weg führt unter dem Symbol des Wanderstabes entlang der Brunnenstraße auf die Johann-Martin-Schleyer-Straße am Vola Pük Platz vorbei über die Ritterstraße zur Schulstraße. Region typische Trockenmauern und Kiefernkopfwaldungen säumen den Weg zum Wetterkreuz. Vom Wetterkreuz geht es links runter ins Tal. Hier entdeckt man neben dem Naturschutzebiet Dittwar Berg die Bruder Konradskapelle und läuft anschließend durch das Oberlaudaer Quellgebiet. Mit dem Aufstieg vorbei am Naturdenkmal "7-armige Kiefer" hoch zur Schlossberghütte hat der Wanderer einen schönen Blick auf Oberlauda und dessen reich strukturierte Kulturlandschaft. Weiter durch den kühlen Mischwald stößt man auf die "Lourdesgrotte". Entlang des Kreuzwegs unterhalb der Grotte nähert man sich über die verwinkelte "Obere Raingasse" kommend wieder dem Ausgangspunkt des Weges.
Ausführliche Beschreibung
Der Bonifatius-Wanderweg rund um einen der ältesten Orte des Frankenlands lädt in seiner wildromantischen Route dazu ein, das ganze Spektrum von Natur, Kultur und tiefverwurzeltem Glauben der hiesigen Bevölkerung hautnah zu erleben. Beginnend an der betont, schlicht gehaltenen Barockkirche, die laut einer heute nicht mehr vorhandenen Inschrift von Pfarrer Humbertus aus dem Jahr 1330, unter König Pippin durch den Heiligen Bonifatius daselbst in „Sankt Martins Ehr“ geweiht worden sein soll. Diese gegen den Willen der Bevölkerung um 1790 unter dem heutigen Glockenturm vermauerte Inschrift war Anlass für den Heimat- und Kulturverein, diesen spirituellen Naturwanderweg zu erarbeiten und somit auch dem großen Missionar des Frankenlandes zu gedenken.
Gleich zu Beginn des Weges Ecke Brunnenstraße/Schulstraße kann man in einem Hinterhof das größte oberschlächtige Mühlrad Nordbadens bewundern. Schon 1330 wurde die „Mul zu Oberluden“ vom Kloster Gerlachsheim an König Ludwig den Bayern überantwortet.
Der Weg führt an vielen steinemen Bildstöcken entlang der Brunnenstraße, Schulstraße, Johann-Martin-Schleyer-Straße, Ritterstraße und des Rosenbergwegs hinauf in das Gewann „Langer Weinberg“. Dort geht es an alten, kleinparzellierten Weinbergsanlagen und Streuobstwiesen vorbei, welche durch eine große Artenvielfalt an Trockenhangbewohnern geprägt sind. Viele Kleinhabitate laden zum Hören. Sehen, Spüren und Verweilen ein.
Der Wanderweg verläuft ausgeschildert mit dem Bonifatiussymbol ca. 10 Kilometer (Kurzwanderstrecke 6 km) weiter an typischen Trockenmauem, Kiefernkopfwaldungen unter der musikalischen Begleitung der Feldlerche zum Wetterkreuz hin. Das sogenannte Wetterkreuz ist der höchste Punkt weit und breit und lässt an klaren Tagen einen Blick bis in den Spessart zu.
Herunter ins Tal entlang des Naturschutzgebiets Dittwarer Berg, an der „Bruder Konrads Kapelle“ vorbei läuft der Wanderer durch das Oberlaudaer Quellgebiet „Eierling“, welches zur Kühlung und Erfrischung einlädt. Mit dem Aufstieg vorbei am Naturdenkmal „siebenarmige Kiefer“ hoch zur Schlossberghütte hat der Wanderer einen schönen Blick auf Oberlauda und dessen reich strukturierte Kulturlandschaft. Riesig anmutende Waldameisenhaufen entlang des Weges weisen auf eine intakte Natur hin.
Dort angekommen kann man unterhalb in der bestehenden Geländeformation die Umrisse des ehemaligen Schlosses der Herren von Luden, welches in den Wirren des Bauernkrieges am 14. April 1525 in Brand gesteckt wurde, erkennen. Der bischöfliche Geschichtsschreiber Lorenz Fries beschreibt in einem Verlaufsbericht die letzten Tage des herrschaftlichen Schlosses und deren Bewohner, die dann vom Bauernhaufen in Bad Mergentheim in Festungshaft genommen wurden.
Weiter durch den kühlen Mischwald stößt man auf die „Lourdesgrotte“, welche im Jahr 1905 erbaut wurde und sich seitdem großer Beliebtheit erfreut. Mit dem Gebet in der Natur gelingt es, an diesem spirituellen Ort sehr gut inne zu halten und die Gedanken schweifen zu lassen. Weiter hinunter entlang des Kreuzwegs nähert man sich über die verwinkelte Obere Raingasse kommend wieder dem Ausgangspunkt des Weges. Das historische Gasthaus Engel lädt den durstigen Wanderer zum Getränk ein.